Auferstehungsleicht: Josua Boeschs Ikonen als Zeichen der Hoffnung
Josua Boesch(1922-2012) – Goldschmied, evangelischer Pfarrer in der Schweiz, Eremit in einem katholischen Kloster in Italien.
Boeschs Leben ist eindrücklich. Er versucht als Pfarrer seine Liebe zum Kunsthandwerk, den Menschen und Gott zu vereinen, indem er neben dem Pfarrberuf ein offenes Goldschmiedeatelier betreibt.
Später verlässt er Frau und Kinder und wirkt fortan in Abgeschiedenheit in einem katholischen Kloster. Zeit seines Lebens leidet Boesch darunter, dass die Eucharistie nicht gemeinsam mit den katholischen Brüdern gefeiert werden kann. Auf seinem künstlerisch-spirituellen Weg lässt Boesch seine Liebe zu Menschen und Gott in die Gestaltung seiner Ikonen fliessen.
Als reformierter Theologe musste er mit seinen Ikonen eine eigene Bildsprache finden. Der Theologe und Josua Boesch-Kenner Simon Peng Keller meint dazu:
Die Metallikonen sind Zeichen der Hoffnung in bedrängen den und unsicheren Zeiten. Sie verkünden die Osterbotschaft durch den stillen Glanz, den sie ausstrahlen. Es ist ein zartes Evangelium, das sie bezeugen. Sie entsprechen dem biblischen Zeugnis, dass die Auferstehungserfahrung, die den ersten Christinnen und Christen geschenkt wurde, sich wie ein leiser Hauch anmeldete – ohne Pauken und Trompeten. Es ist diesen Ikonen zudem an zumerken, dass ein langer und schmerzlicher Suchprozess hinter ihnen steht. Die Spuren des Feuers sind nicht wegpoliert.
Auferstehungsleicht - eine Wortschöpfung von Boesch selbst, prägte sein eigenes Leben und seine Hoffnung. Nicht beim Kreuz stehen bleiben, sondern dem auferstandenen Christus im Heute zu begegnen, in allem Bittersüssen des Lebens, das war bezeichnend für Boeschs Lebensweg.
Leben und Werk von Boesch als "moderner Mystiker" haben Relevanz bis in die Gegenwart. Ein neu gegründeter Förderverein betätigt sich seit 2021 aktiv mit der Aufbereitung und Verbreitung von Boeschs Lebenswerk. U.a. wird momentan unter der Leitung des Schweizer Regisseurs Luke Gasser eine zeitgemässe Doku gefilmt und Boeschs Bücher werden im TVZ Verlag neu aufgelegt. Im Laufe dieses Jahres gibt es auch diverse Wanderausstellungen mit Boeschs Ikonen.
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des Fördervereins Josua Boesch: https://www.josuaboesch.ch/
Hier geht es zu einem kurzen und aktuellen Interview mit Dr. Simon Peng-Keller zu Leben und Werk von Josua Boesch (Download PDF).
Hier findest du einen aktuellen (August 2022), kurzen Beitrag zu Josua Boesch im Kirchenboten der evang. Landeskirche Thurgau (Download PDF).
Hier findest du einen Beitrag (September 2022) zu Josua Boesch von der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz (EMK). Zum Beitrag.